Anstatt sogenanntes "greenwashing" durch intransparente Firmenkommunikation zu betreiben, wollen wir uns lieber mit dem green washing von synthetischer Kleidung befassen. Pro Waschgang eines synthetischen Kleidungsstücks lösen sich Mikroplastik Partikel ab, die über das Abwasser in den Wasserkreislauf der Erde gelangen. Viele Unternehmen und Umweltaktivisten fordern deshalb einen kompletten Bann von Nylon oder Polyester Produkten aus dem Textilbereich. Wir möchten euch heute genauer erklären, wieso wir trotzdem auf recycelte Produkte setzen und wir das Upcycling von Plastikmüll als essentiellen Schritt in eine grünere Zukunft ansehen.
Was bedeutet eigentlich Greenwashing?
Bestimmt hat der ein oder andere Leser den Begriff „Greenwashing“ im Zusammenhang mit nachhaltiger Mode schon mal gehört – schließlich ist es ein Ausdruck, der immer öfter Verwendung findet, wenn es um die ethischen Prinzipien einer Marke geht. Es bedeutet, Werbung mit den Attributen der Nachhaltigkeit zu betreiben, ohne tatsächlich aktiv etwas für den Umweltschutz zu tun und dies auch nicht transparent zu kommunizieren. Oft sehen Unternehmen nur die Vorteile der „grünen Welle“, die im Markenwettbewerb entsteht, und surfen so lange auf ihr, bis den Konsumenten klar wird, dass die Firmenphilosophie und die Lieferkette vielleicht doch gar nicht so nachhaltig ist, wie behauptet wird.
Deshalb gilt es, als Konsument genau hinzusehen, inwiefern sich ein Unternehmen für nachhaltige Standards im Office selbst, aber vor allem in Bezug auf Lieferketten und Produktion engagiert. Auf der anderen Seite haben Verantwortliche in Unternehmen die wichtige Aufgabe, die eigenen Ziele und Maßnahmen immer wieder kritisch zu hinterfragen, um nicht etwa selbst in den Strudel des „Greenwashings“ gezogen zu werden.
Heute möchten wir deshalb auf ein besonders sensibles Thema aufmerksam machen, das uns als nachhaltiges Modelabel direkt betrifft: der Anteil des Mikroplastiks in synthetischer Kleidung. Pro Waschgang eines synthetischen Kleidungsstücks lösen sich Mikroplastik Partikel ab, die über das Abwasser in den Wasserkreislauf der Erde gelangen. Wieso wir bei Lanasia trotzdem auf recycelte Produkte setzen und das Upcycling von Plastikmüll als essentiellen Schritt in eine grünere Zukunft ansehen, erfährst du in hier:
Recycling als notwendiger Schritt zur Beseitigung des globalen Plastikproblems
Als junges Modelabel produzieren wir seit unserer Firmengründung alle Bademoden- und Fitnessmoden Kollektionen ausschließlich mit den recycelten Nylon Stoffen der Marktführer ECONYL® und REPREVE®.
Wie ihr in unserem Blogpost zum Thema „Die Stoffe der Zukunft“ lesen könnt, trägt die Verwendung recycelter Stoffe maßgeblich zu einer besseren Umwelt- und CO2 Bilanz bei und hilft zudem, unser Ökosystem vom schädlichen Plastikmüll zu befreien. Schließlich ist Plastik ein Material, das etliche Jahre benötigt, um sich vollständig zu zersetzen – eine Plastikflasche etwa löst sich erst nach 450 Jahren vollständig auf. Aus dieser extrem robusten und strapazierfähigen Eigenschaft des Materials lassen sich jedoch auch großartige Vorteile gewinnen. Die Möglichkeiten des Recyclings und somit auch der Designoptionen sind unbegrenzt, sobald man das Material reinigt und wieder in den Stoffkreislauf einfügt. Die Strapazierfähigkeit gegenüber Umwelteinflüssen, die Langlebigkeit und Wiederverwendbarkeit der Fasern sowie die positive Umweltbilanz sprechen eindeutig für die Verwendung von recycelten, synthetischen Fasern wie Polymer oder Nylon. Schließlich verschwindet der existierende Anteil des Plastiks nicht mehr von unserer Erde – er muss jedoch aus der Umwelt beseitigt werden und innovativ genutzt werden!
Mikroplastik als Herausforderung für die Zukunft
Trotz der Vielzahl an Vorteilen, die recycelte synthetische Stoffe bieten, schwebt das Problem der Mikroplastikteilchen im Raum – oder vielmehr im Wasser. Denn bei jedem Waschgang lösen sich Mikropartikel der Nylonfasern aus den Textilprodukten, die schließlich in den Wasserkreislauf der Erde gelangen. Meerestiere und andere Lebewesen halten die kleinen Teilchen oft für Nahrung, was schließlich dazu führen kann, dass der Verdauungstrakt verletzt wird oder gar die Nahrungsaufnahme durch die Plastikpartikel blockiert wird. Mikropartikel aus Kunststoff kann zudem als Transportmittel für Schadstoffe und Krankheitserreger fungieren. Somit stellt das Problem der Mikroplastikverschmutzung nicht nur eine Bedrohung für maritime Lebewesen dar, sondern birgt enorme Risiken für unterschiedlichste Ökosysteme.
Dilemma oder Zukunftsvision?
Das Dilemma liegt im Detail - auf der einen Seite landen jährlich um die 30 Millionen Tonnen Plastik in unseren Ozeanen. Durch die Einwirkung von Salzwasser und Sonnenlicht zersetzen sich größere Plastikteile nach und nach in Mikroplastikteile. Deshalb liegt es Lanasia besonders am Herzen, Ozeanplastik langfristig zu bergen, um schlimmere Auswirkungen auf das Ökosystem zu verhindern. Der wiederverwendbare PET Anteil des Plastikmülls kann daraufhin wieder in den Stoffkreislauf eingeführt werden, um Designern und Produzenten eine neue Grundlage für Stoffe und Designs zu bieten, was eine wahre Revolution in der Modeindustrie bedeutet - die schließlich als die drittgrößte Umweltsünder Branche der Welt gilt.
Auf der anderen Seite sehen wir uns jedoch auch mit dem Problem des Mikroplastiks konfrontiert, das sich aus den recycelten Textilien beim Waschvorgang löst. Universelle Filteranlagen, die Mikroplastikteilchen aus dem Abwasser heraus filtern, sind aktuell noch nicht ausreichend entwickelt, weshalb wir vorerst selbst nach Lösungen suchen müssen!
Einsatz für innovative Methoden im Produktbereich
Wie also können wir als ethisch verantwortungsvolles Modelabel dazu beitragen, der Plastikverschmutzung im Ozean entgegen zu wirken und zugleich dafür zu sorgen, dass kein neues Mikroplastik in unseren Wasserkreislauf gerät?
Mit unseren recycelten Kollektionen setzen wir uns dafür ein, den wiederverwertbaren Plastikanteil sinnvoll in den Stoffkreislauf zurückzuführen. Zugleich liegt es uns aber auch am Herzen, unser Ökosystem vor der Verschmutzung durch Mikroplastik zu schützen. Gespannt beobachten wir deshalb neue Technologien und Filteranlagen, die dabei behilflich sind, Mikroplastik aus dem Wasser zu filtern. Wir versuchen aktiv, ein Bewusstsein für dieses Problem bei unseren Konsumenten zu schaffen und möchten durch die offene Kommunikation Transparenz und Aufmerksamkeit schaffen.
Wir haben deshalb einige Tipps für euch gesammelt, die dazu beitragen, das Ablösen von Mikroplastik während dem Waschgang zu verhindern:
Tipps für ethisches Waschen von synthetischer Kleidung
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Wasche deine Wäsche nur, wenn du genügend Textilien gesammelt hast. Je weniger du wäschst, desto weniger Wasser und Strom verbrauchst du. Zusätzlich verringert sich der Anteil des abgegebenen Mikroplastiks enorm!
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Verwende für deine Wäsche so oft wie möglich den Kaltwaschgang. Das Aufheizen des Wassers benötigt nicht nur mehr Energie - im Vergleich zum Kaltwaschgang lösen sich auch deutlich mehr Mikroplastikteilchen ab.
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Leere das Sieb in der Waschmaschine nicht in den Abfluss, sondern in deinen Mülleimer aus. So verhinderst du, dass größere, bereits herausgesiebte Fasern in das Abwasser gelangen.
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Vermeide Weichspüler: Die Zugabe von Weichspüler führt tendenziell zu mehr gelösten Fasern aus Textilien, weshalb es besser ist, diesen einfach wegzulassen!
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Nutze Mikroplastik Filter für deine eigene Waschmaschine: Der Waschbeutel „Guppy Friend“ genauso wie der „Cora Ball“ setzen direkt bei der Ursache des Problems an, indem sie die gelösten Fasern aus den Textilien direkt in der Waschmaschine auffangen, sodass die Mikroplastikfasern gar nicht erst in den Abwasserkreislauf gelangen.
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Schleudere deine Wäsche nur mit einer niedrigen Umdrehung. Durch den schonenden Schleudergang lösen sich deutlich weniger Mikroplastikfasern ab.
Habt ihr noch mehr Tipps und Anregungen oder bereits Erfahrungen mit einem Wasserfilter in eurer Waschmaschine? Lasst es uns wissen und schreibt uns via E-Mail support@lanasia.com oder kontaktiert uns auf Whatsapp +41 79 182 5959.